Stadtwerke organisieren die Wärmewende in Sankt Augustin

„Die Wärmewende hat Priorität, die Erwartung ins Handeln zu kommen, wird von uns sehr ernst genommen“, so Marcus Lübken, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Sankt Augustin GmbH. „In Sankt Augustin handeln die Stadtwerke und bringen die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung nun konkret auf den Weg. Wir investieren in die Zukunft unserer Energieversorgung allein in dieses Projekt vier Millionen Euro. Die Biogaseinspeiseanlage ist damit aktuell eines der größten Investitionsprojekte der Stadtwerke in die Wärmewende.“

Lange hatte man auf die Genehmigung für den Schwertransport zur Anlieferung des Herzstücks der Biogaseinspeiseanlage in Sankt Augustin-Niederpleis, Am Kirchenberg, gewartet. Am 21. September 2023 gegen 10 Uhr hoben zwei gewaltige Schwerlastkräne im Tandem-Hub die beiden fast 40 Tonnen schweren Komponenten der Anlage auf die vorbereiteten Fundamente. Hier war Fingerspitzengefühl an den Joysticks der Kransteuerung gefordert – und wurde geliefert. Alles lief reibungslos nach Plan.

Nach dem Spatenstich am 9. Mai 2023 war dies der nächste Meilenstein der Errichtung der Biogaseinspeiseanlage der Stadtwerke Sankt Augustin. Im Auftrag der Stadtwerke wird die Anlage zukünftig durch die Rhein-Sieg-Netz GmbH (RSN) betrieben.

Aufbereitet wird in der Anlage das Rohbiogas, dass in der benachbarten Kompostierungs- und Vergärungsanlage der RSAG erzeugt wird. Mit dem Projekt BIENE sollen dort bei einer Nutzungszeit von 20 Jahren rund 123.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden, das entspricht etwa 6.100 Tonnen pro Jahr. BIENE steht für „innovative Bioabfallbehandlungsanlage mit Vergärungsstufe zur hocheffizienten und standortunabhängigen Energiegewinnung und -nutzung".

Der Geschäftsführer der RSN, Dr. Andreas Esser, und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke Sankt Augustin GmbH, Marcus Lübken, überzeugten sich vor Ort von der logistischen Meisterleitung aller Beteiligten.

„Anlieferung und Montage der Anlagencontainer waren angefangen vom Schwerlasttransport mit den erforderlichen behördlichen Sondergenehmigungen bis hin zur Koordination der verschiedenen Gewerke logistisch komplex“, so RSN-Projektleiter Dr. Ralph Kusserow.

Wichtige Projektschritte sind nun geschafft:

• die Verbindungsleitung zur Biovergärungsanlage der RSAG ist hergestellt;
• der Messcontainer auf dem Gelände der RSAG steht;
• die Übernahme- und Rückführleitung zur Biogasaufbereitung sind angeschlossen;
• die Anlagencontainer mit der gesamten Biogasaufbereitungstechnik sind am Zielort installiert.

Nun stehen Funktionsprüfungen und Probebetrieb sowie die Verbindung mit der rsn-Prozessleittechnik an. Danach erfolgt die Abnahme der Anlage durch den TÜV und dem DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches).

„Bei weiterhin reibungslosem Projektverlauf planen wir die Inbetriebnahme der Anlage bis Weihnachten“, so Dr. Andreas Esser. „Ab Januar werden dann mit Hilfe der hier installierten Technik pro Jahr durchschnittlich 23.000.000 kWh aufbereitetes Biomethan eingespeist, dessen Brennwert exakt dem des Erdgases im Sankt Augustiner Verteilnetz der Stadtwerke Sankt Augustin entspricht.“

"Das Ingenieurbüro H. Berg & Partner, der Anlagenbauer Bohlen & Doyen, der Tiefbauer Firma Böttcher Straßen- und Tiefbau sowie die Transport- und Kranfirmen Hüffermann, Baumann und Salgert haben professionell und reibungslos zusammengewirkt. Die Kolleginnen und Kollegen der Rhein-Sieg-Netz haben bisher hervorragende Arbeit bei der Projektleitung und der Projektumsetzung geleistet. Dafür gilt Ihnen allen unser herzlicher Dank! Wir danken aber auch den Anwohnern und dem Ponyhaufen Niederpleis als zukünftig unmittelbaren Nachbarn der Anlage", erklärten Dr. Andreas Esser und Marcus Lübken.

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